Anleger sind Individuen, und als solche ticken und handeln sie äußerst unterschiedlich. Überraschenderweise lassen sie sich jedoch in nur zwei Gruppen unterteilen: Investoren und Spekulanten.
Investoren
Investoren haben sich intensiv mit dem Unternehmen beschäftigt, in das sie investieren wollen: Vertrauen sie dem Management? Glauben sie, dass das Geschäftsmodell funktioniert und langfristig bestehen kann? Ist das Risiko überschaubar? Diese Unternehmensbewertung macht sie weniger anfällig für die beiden wichtigsten Triebfedern an der Börse: Angst und Gier. Investoren sind daher deutlich selbstbewusster als Spekulanten.
Spekulanten
Spekulanten dagegen legen Geld in der Vermutung an, dass der Kurs der soeben erworbenen Aktien steigen wird. Diese Vermutung kann unterschiedliche Gründe haben, z.B. die Erwartung, dass ein Unternehmen nach längerer Durststrecke wieder bessere Zahlen vorlegen müsse, weil es so ja nicht weitergehen könne, oder die Annahme, dass eine Aktie, die seit einiger Zeit fällt, ja nun wieder steigen müsse.
Das Problem, auf das Spekulanten unweigerlich treffen, ist das selbe wie beim Roulette: Die Annahme, wenn nur oft genug die rote Kugel gefallen sein, steige die Wahrscheinlichkeit für schwarz, ist schlicht falsch! Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kugel auf rot oder schwarz fällt, ist bei jedem neuen Wurf exakt gleich (sie liegt genau genommen bei 48,6%, da die Kugel auch auf der null liegenbleiben kann).
Ebenso verhält es sich an der Börse: Aktien können jederzeit erneut um 100% einbrechen (oder eben auch steigen), unabhängig von ihren derzeitigen Niveau. Was gestern war, spielt an der Börse heute keine Rolle mehr.
Warren Buffet: Spekulanten erkennen
Warren Buffet, Börseninvestor und einer der reichsten Menschen der Welt, verrät, wie man Investoren und Spekulanten mit einem einfachen Test unterscheiden kann:
„Entscheidend ist, ob es für die Person wichtig ist, dass die Märkte geöffnet sind“, so der Börsen-Guru, denn dann „würde der Spekulant darüber nachdenken, ob der Aktienkurs am nächsten Tag hoch oder runter geht“.
Mit anderen Worten: Spekulanten sitzen nervös vor ihrem Computer und beobachten die Aktienkurse. Für das Unternehmen an sich - Geschäftsmodell, Management, Wettbewerb - interessieren sie sich nicht. Dem Investor dagegen ist nach den Kauf der Aktie der derzeitige Kurs erst mal gleichgültig.
Mit Aktien kann man Geld verdienen, Aktien sind gefährlich - was genau ist eigentlich eine Aktie?
Eine Aktie ist ein Wertpapier, mit dem man einen Anteil eines Unternehmens erwirbt, man also Miteigentümer des Unternehmens wird. Aktionäre (Miteigentümer) können z.B. über jährliche Zahlungen am Gewinn des Unternehmens beteiligt werden, oder sie können ihre Anteile wieder verkaufen und dabei entweder Gewinne oder Verluste machen.
Unternehmen nutzen Aktien, um an Kapital zu kommen, indem sie Unternehmensanteile verkaufen. Die Ausgabe von Aktien wird als Emission bezeichnet und kann sowohl bei der Gründung einer Aktiengesellschaft als auch später im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgen.
Das Wort Aktie stammt wohl von dem mittelniederdeutschen Wort "axie" für "Anspruch, Anrecht" ab, die allererste Aktie stammt aus dem Jahr 1599 und repräsentierte einen Anteil von 12,5 Prozent an der schwedischen Kupfermine "Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag" in Falun. 1603 folgten die Aktien der Vereinigten Ostindischen Kompanie (VOC), die erstmals Anteilsscheine an unternehmensfremde Käufer ausgab. Die erste Aktienbörse entstand mit der "Amsterdam Stock Exchange" schon kurz darauf im Jahr 1612.
Es gibt grundsätzlich zwei verschieden Arten von Aktien: Nennwertaktien, bei denen der Wert der Aktie dem aufgedruckten Betrag entspricht, und Stückaktien, die keinen eigenen fixen Nennwert haben, der Wert entspricht stattdessen dem Anteil am Grundkapital des Unternehmens.
Der Buchwert von Aktien berechnet sich aus dem Grundkapital des Unternehmens geteilt durch die Anzahl der Aktien. Der Börsenwert eines Unternehmens wiederum errechnet sich aus Anzahl der Aktien multiplizert mit dem Börsenkurs einer Aktie.
Aktien sind Wertpapiere und müssen daher auch vor Fälschung geschützt werden. Sie werden daher aufwändig in Sicherheitsdruckereien gedruckt und mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen versehen.